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„Aufgeben ist keine Option!“

Skispringer Justin Lisso nach zweitem Kreuzbandriss im Exklusiv-Interview

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Es war ein herber Dämpfer für das deutsche Skisprung-Talent! Im August 2024 hat sich Skispringer Justin Lisso bei einem Trainingssturz erneut einen Riss des vorderen Kreuzbandes im rechten Knie zugezogen und musste sich einer Operation unterziehen – bereits 2023 verpasste der 24-Jährige die komplette WM-Saison aufgrund der gleichen Verletzung. Beide Male wurde er mit der medizinischen Knieorthese M.4s comfort und dem medizinischen Kompressionsstrumpf medi Rehab one versorgt. Bei der Wintereinkleidung des Deutschen Skiverbandes (DSV) Ende Oktober 2024 erzählte er dem Medizinprodukte-Hersteller medi exklusiv, wie ihn beide Produkte bei der Rehabilitation unterstützen und wann er sein Comeback plant.

Lieber Justin, wie war es für dich, als du dir im August 2024 erneut das Kreuzband im rechten Knie gerissen hast?

„Das war ein herber Rückschlag! Ich hatte 14 Monate Rehabilitation hinter mir, habe in der Zeit hart trainiert und mühsam zu meiner alten Form zurückgefunden. Diese Weltcupsaison wollte ich richtig angreifen und an mein Leistungsniveau von früher anknüpfen – das werde ich nun um ein weiteres Jahr verschieben müssen. Aber ich mache das Beste aus der Situation, arbeite intensiv an meiner Regeneration und versuche, positiv in die Zukunft zu blicken. Im Februar 2026 sind die Olympischen Winterspiele Milano Cortina – darauf fokussiere ich mich und werde alles geben, um dabei zu sein.“

Wie ist es zu deinem diesjährigen Kreuzbandriss gekommen?

„Es ist beim Training auf der 60-Meter-Schanze in Tschagguns passiert, einer kleinen österreichischen Gemeinde in Vorarlberg. Ich hatte mir diese Schanze ausgesucht, um wieder ins Sprungtraining einzusteigen, weil ich von ihr überzeugt bin – sie hat eine flache Flugkurve und wenig Lande-Impact. Beim ersten Sprung hatte ich keine Probleme, alles hat super funktioniert. Beim zweiten Sprung bin ich ungünstig gelandet und habe sofort einen lauten Knall gehört. Da wusste ich: Das Kreuzband ist wieder ab.“

Wie bist du direkt nach dem Vorfall damit umgegangen und wie wurdest du akut versorgt?

„Ich hatte im ersten Moment überhaupt keine Schmerzen – was auch daran lag, dass es keine Begleitverletzungen gab. Meine Freundin hat mich erst einmal zurück nach Deutschland gefahren. Zu Hause hat sich mein Physiotherapeut das Knie angeschaut und ich habe es gekühlt und hochgelagert. Am nächsten Morgen hat mich der DSV-Mannschaftsarzt und Kniespezialist Dr. Manuel Köhne operiert. Zwei Nächte lang wurde ich in der Orthopädischen Chirurgie München stationär versorgt. Die medizinische Knieorthese M.4s comfort und den medizinischen Kompressionsstrumpf medi Rehab one habe ich bei der Entlassung bekommen – und beide Produkte auch sofort angelegt.“

Trägst du sie aktuell?

„Die Hartrahmenorthese habe ich vier Wochen lang täglich getragen. Danach habe ich langsam angefangen, in der Wohnung wieder frei umherzulaufen. Sobald es aber vor die Haustür ging, habe ich sie angelegt, weil sie einfach einen unfassbaren Schutz gibt. Mein Kniegelenk wird dadurch stabilisiert und der Heilungsprozess unterstützt. Praktisch ist zudem die Handhabung der Knieorthese: Der Bewegungsbereich für Beugung und Streckung kann individuell eingestellt werden – dies sollte jedoch ausschließlich durch Fachpersonal erfolgen. Mittlerweile trage ich sie nur noch punktuell, um mein Bein langsam wieder an eine normale Belastung zu gewöhnen. Bei anstrengenderen Aktivitäten wie Bergtouren, wo die Verletzungsgefahr höher ist, benutze ich die M.4s comfort weiterhin. Den medizinischen Kompressionsstrumpf medi Rehab one trage ich Tag und Nacht – und werde das für die nächsten vier bis fünf Monate beibehalten. Er fördert den Lymphabfluss und reduziert auftretende Ödeme beziehungsweise kann einer Ödembildung entgegenwirken. Ich kann so ein bisschen mehr Trainingsreiz setzen und trotzdem schneller regenerieren. Das ist ein Riesenvorteil!“

Kommst du mit der Handhabung beider Hilfsmittel gut zurecht?

„Ja! Der Vorteil ist, ich kannte sowohl die Knieorthese als auch den medizinischen Kompressionsstrumpf von meiner Verletzung letztes Jahr. Nach einer kurzen Anleitung ist das Anlegen intuitiv. Durch den Merino-Plüsch und die Stricktechnologie lässt sich der medi Rehab one außerdem besonders einfach anziehen.“

Wann hast du mit dem Aufbautraining angefangen?

„In den ersten Wochen habe ich nur leichte Übungen gemacht, um die Beweglichkeit des Knies wiederherzustellen und langsam die Intensität zu steigern – zu Hause und bei der Physiotherapie. Aktuell bin ich bis Ende Dezember auf Reha bei der Bundespolizeischule in Bad Endorf (Sportfördereinrichtung der deutschen Bundespolizei für die Wintersportarten). Dort kann ich intensiv mit Physiotherapeut:innen sowie Reha-Trainer:innen arbeiten und die top ausgestatteten Räumlichkeiten nutzen. Das ist natürlich 1A!“

Wie sieht ein typischer Tag für dich dort aus?

„Ich stehe früh auf und starte im Fitnessraum mit verschiedenen Übungen mit dem Eigengewicht und ohne Zusatzgewichte oder Hanteln. Das Ziel ist, nicht nur Kraft aufzubauen, sondern auch die Stabilität sowie die Koordination der einzelnen Muskeln zu verbessern. Deshalb integriere ich Gleichgewichtsübungen und Übungen zur Optimierung der Tiefensensibilität in meinen Trainingsplan. Auch Radfahren auf einem Ergometer gehört zum täglichen Pensum. Danach geht es ins Schwimmbad – das Wasser wirkt wie eine natürliche Kompression und fördert den Lymphfluss. Zudem wird das Kniegelenk im Wasser weniger belastet und Schwimmen ist gut für die Ausdauer. Am Nachmittag steht Physiotherapie an und dann heißt es: Beine hoch und regenerieren! Ich mache gute Fortschritte und bin motiviert bei der Sache.“

Wann denkst du, wieder auf Skiern stehen zu können?

„Mein Wunsch wäre August 2025. Einfach ein paar Trainingsläufe auf der Schanze. Wichtig ist, bis dahin eine gute Balance zu finden zwischen Bewegungs- und Ruhephasen – und sich nicht zu schnell zu viel zuzumuten.“

Gehst du jetzt mit deiner Verletzung anders um als vor einem Jahr?

„Ja, auf jeden Fall! Ich bin abgeklärter und weiß, was auf mich zukommt und was meinem Körper guttut. Auch mental gesehen, gehe ich ganz anders an die Geschichte heran. Letztes Jahr bin ich kurzzeitig in ein tiefes Loch gefallen. Die Therapie nach meiner OP hat mir einiges abverlangt, ich war oft allein und mein Leben entschleunigt – das war ich so nicht gewohnt. Jetzt habe ich ein Gespür dafür, wenn sich ein mentales Loch anbahnt und weiß, wie ich damit umgehen muss. Mir selbst hilft dann am besten eine kurze Auszeit, zum Beispiel am Fjord in Norwegen die Kälte und die Landschaft zu genießen.“

Was rätst du Patient:innen mit einer ähnlichen Verletzung?

„Der Rückhalt von Familie und Umfeld ist essenziell! Vor allem meine Freundin hat mich enorm unterstützt, war immer an meiner Seite und hat mich in schwierigen Momenten aufgefangen. Ohne sie wäre alles deutlich schwieriger gewesen. Auch die Gespräche mit Physiotherapeut:innen helfen immens. Wichtig ist, positiv in der Grundstimmung zu bleiben und zuversichtlich in die Zukunft zu schauen. Man muss dranbleiben und aktiv an der eigenen Genesung arbeiten. Skispringen ist meine Leidenschaft und ich bin überzeugt, nächsten Sommer wieder auf der Schanze zu stehen – dafür tue ich alles!“

Lieber Justin, herzlichen Dank für das Interview! Alles Gute für deine weitere Genesung und viel Erfolg für deine sportliche Karriere!

 

Zweckbestimmungen:

medi® Rehab® one ist ein rundgestrickter medizinischer Kompressionsstrumpf zur kompressiven Versorgung der unteren Extremitäten, hauptsächlich zur Vorbeugung und Behandlung von postoperativen und posttraumatischen Ödemen und allgemeinen Schwellungszuständen.

M.4s® comfort ist eine Rahmenorthese zur Führung und Stabilisierung des Kniegelenks mit Extensions- / Flexionsbegrenzung.

medi – ich fühl mich besser. Für das Unternehmen medi leisten am Standort Bayreuth rund 1.800 Mitarbeiter:innen (weltweit rund 3.000) einen maßgeblichen Beitrag, dass Menschen sich besser fühlen. Das Ziel ist es, Anwender:innen und Patient:innen maximale Therapieerfolge im medizinischen Bereich (medi Medical) und darüber hinaus ein einzigartiges Körpergefühl im Sport- und Fashion-Segment (CEP und ITEM m6) zu ermöglichen. Die Leistungspalette von medi Medical umfasst medizinische Kompressionsstrümpfe, adaptive Kompressionsversorgungen, Bandagen, Orthesen, Thromboseprophylaxestrümpfe, Kompressionsbekleidung, orthopädische Einlagen und digitale Gesundheitslösungen. Zudem fließt die langjährige Erfahrung im Bereich der Kompressionstechnologie auch in die Entwicklung von Sport- und Fashion-Produkten mit ein. Der Grundstein für das international erfolgreiche Unternehmen wurde 1951 in Bayreuth gelegt. Heute liefert medi mit einem Netzwerk aus Distributoren sowie eigenen Niederlassungen in über 90 Länder der Welt. www.medi.de, www.item-m6.com, www.cepsports.com

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