Ein konsequenter Therapieweg ist bei einer Kompressionstherapie von großer Bedeutung: Die aufeinander abgestimmte Versorgung mit indikationsgerechten ...
Über 750 Anmeldungen – und rund 1.000 Zuschauer – zum digitalen circaid Event des Hilfsmittelherstellers medi zeigen den hohen Stellenwert der medizinischen adaptiven Kompression (MAK) in der Branche. Anfang 2022 brachte medi die MAK circaid® juxtafit® bei lymphologischen Erkrankungen und circaid® juxtalite® bei phlebologischen Erkrankungen mit Hilfsmittelnummern auf den deutschen Markt. In der digitalen Live-Veranstaltung am 19. Januar 2022 gab medi jetzt den Experten aus dem Fachhandel vertiefende Einblicke rund um die Produktvorteile. Wissenschaftliche Vorträge von Dr. Annette Erhardt und Dr. Christian Möllenhoff über eine leitliniengerechte Therapie sowie Praxiserfahrungen rundeten das Programm ab.
„Entstauung bildet die Basis in der Kompressionsbehandlung. Mit unserem circaid Produktportfolio ist in dieser entscheidenden Versorgungsphase viel möglich – für Patienten und unser Branchennetzwerk. Mit den neu geschaffenen Hilfsmittelnummern für circaid in der Produktgruppe PG17 sind wir einen großen Schritt vorangekommen. Wir möchten heute beleuchten, wie wir die Versorgung noch besser gestalten können, sodass Patienten getreu unseres Mottos sagen können: ,ich fühl mich besser‘“, eröffnete Klaus Herold, Vertriebsleitung Department Compression bei medi, das digitale circaid Event.
Leitliniengerechte Patientenversorgung – wissenschaftliche Einblicke
In ihrem Vortrag: „Leitliniengerecht behandeln: Was empfiehlt die S2k-Leitlinie ‚Medizinische Kompressionstherapie‘ zur Medizinischen Adaptiven Kompression (MAK)?“ gab Dr. Annette Erhardt, externe Referentin (Dr. Annette Erhardt – medical communication), einen Einblick in die leitliniengerechte Kompressionsversorgung. Leitlinien sind von medizinischen Fachgesellschaften systematisch entwickelte Hilfen für Ärzte zur Entscheidungsfindung und beruhen auf aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen. Mit der S2k-Leitlinie „Medizinische Kompressionstherapie“ sollen deshalb vor allem Haus- und Allgemeinärzten Handlungsempfehlungen an die Hand gegeben werden, um im Bereich der Kompressionstherapie mehr Verordnungssicherheit zu generieren und eine patientenindividuelle Versorgung zu ermöglichen. Als Veranschaulichung nimmt sie Bezug auf die Empfehlung 1 der S2k-Leitlinie: „Die medizinische Kompressionstherapie soll integraler Bestandteil der Therapie phlebologischer Krankheitsbilder sein. Sie kann mit medizinischen Kompressionsstrümpfen (MKS), einem phlebologischen Kompressionsverband (PKV) oder medizinischen adaptiven Kompressionssystemen (MAK) erfolgen.“ (1) Mit „soll“ ist dabei in Leitlinien immer der höchste Empfehlungsgrad definiert. Die Empfehlung 27 verweist zudem auf den leitliniengerechten und breiten Einsatz von MAK bei lymphologischen sowie phlebologischen Krankheitsbildern als adäquate Alternative zur Wickelbandagierung. „MAK bilden eine entscheidende Säule im Behandlungspfad – vor allem in der initialen Entstauung beim Lymphödem und Phlebödem sowie bei der Therapie des venös-bedingten offenen Beins (Ulcus cruris venosum)“, so Dr. Erhardt. Als Beispiel nimmt sie die Teilnehmer des digitalen Events mit auf den Therapieweg einer lymphologischen Erkrankung: Auf die Diagnose Lymphödem durch den Arzt folgt die initiale Entstauung, in der laut S2k-Leitlinie medizinische adaptive Kompression, wie circaid juxtafit, als Alternative zur Wickelbandagierung genutzt werden kann. In der Erhaltungsphase kann der Patient mit einem flachgestrickten medizinischen Kompressionsstrumpf, wie den mediven Produkten von medi, versorgt werden. „Fachhändler können den Patienten bei seiner chronischen Erkrankung so dauerhaft unterstützen und eine gute Kundenbindung aufbauen. Das Hauptziel, die Reduktion des Ödems, ist durch die MAK jetzt kontinuierlich möglich. Im Gegensatz zur Wickelbandagierung lässt sich schnell und flexibel auf Umfangsveränderungen und individuelle Bedürfnisse eingehen. Das steigert die Adhärenz der Patienten und sorgt für einen optimalen Therapieerfolg. Dazu trägt ebenfalls eine reibungslose Zusammenarbeit des Netzwerkes bei“, erklärt Dr. Erhardt.
Enger Austausch wichtig für ein funktionierendes Netzwerk
Die Rolle eines funktionierenden Netzwerks greift auch Dr. Christian Möllenhoff, Facharzt für Gefäßchirurgie am Gelenk- und Gefäßzentrum Mittelfranken, in seinem Vortrag „Aus der Praxis für die Praxis: Therapieerfolge von MAK in der Behandlung vom Ulcus cruris venosum“ auf. Nach pathophysiologischen Einblicken in verschiedene Indikationen innerhalb der CEAP-Klassifikationen geht er auf das Zusammenspiel der einzelnen Akteure ein: Die Verantwortung der Therapie liegt dabei laut Dr. Möllenhoff in den Händen der Ärzte, die im engen Austausch mit den Experten aus dem Fachhandel stehen, deren Kompetenz bei den Kompressionsprodukten sowie der Versorgung und Anleitung des Patienten und dessen Angehörigen liegen. Der Wundmanager als weiterer Akteur kümmert sich unter anderem um die qualifizierte Patientenversorgung. Auch zwischen ihm und den Sanitätshäusern besteht eine enge Abstimmung. Im Netzwerk kommt der Patient hinzu, dessen individueller Leidensweg, Erfahrungen und Erwartungen. „Wichtig ist die Interaktion. Alle Akteure müssen miteinander kooperieren und in den Dialog treten. Wir müssen uns besprechen, einander zuhören und so auch stetig von den gegenseitigen Erfahrungen lernen“, betont Dr. Möllenhoff.
Zudem geht er in seinem Vortrag auf seine Praxiserfahrungen sowie die Vorteile der MAK, wie circaid, bei der Therapie des offenen Beins (Ulcus cruris venosum) ein: „Die Wickelbandagierung ist ein Handwerk, das gelernt werden musste. Es konnte nur von Experten fachgerecht angelegt werden, nicht jedoch von Patienten. Diese technisch-handwerklichen Herausforderungen begünstigten eine schlechte Compliance des Patienten. Eine verbesserte Adhärenz, wie sie beispielsweise durch die Vorteile der MAK erreicht werden kann, wird positiv beeinflusst durch eine fundierte Behandlungskompetenz, einen Trage- und Handhabungskomfort, eine bessere Aufklärung und schließlich durch sicht- und fühlbare Erfolge – gerade dann, wenn Systeme eine integrierte Druckkontrolle bieten. Die Patienten profitieren vom individuell eingestellten Druck und das subjektive Empfinden kann so objektiviert werden.“
Live-Demonstration der circaid Produkte von medi
Abschließend führte Klaus Kaiser, Produktmanager bei medi, an seiner Kollegin Sandra Rosa, ebenfalls Produktmanagerin bei medi, live das An- und Ablegen der neuen circaid Produkte circaid juxtalite sowie für die obere und untere Extremität bei circaid juxtafit vor. Im Fokus: das modular aufgebaute Set aus MAK-Kompressionsversorgung, der Built-in-Pressure Messkarte, zwei kompressiven Socken als Wechselversorgung sowie zwei Unterziehstrümpfen zur Schonung der Kompressionsversorgung. „Darüber hinaus enthält die circaid juxtafit Unterschenkelversorgung das pac band Fußteil, mit dem sich auch bei schwerwiegenderen Ödemen eine wirksame Kompression im Vorfußbereich erzielen lässt. Im Vergleich zu circaid juxtalite ist das Material der circaid juxtafit Unterschenkelversorgung stärker und es befindet sich eine Naht im Wadenbereich, was an einen flachgestrickten MKS erinnert“, so Klaus Kaiser. Für weiterführende Informationen zu circaid juxtafit sowie circaid juxtalite hat medi zudem anschauliche Produktvideos erstellt, die unter medi.biz/circaid zu finden sind.
Ein Plus bei der Variante circaid juxtafit Oberschenkel mit Knieteil*: Die Länge der Bänder kann angepasst werden. Wenn der Patient während der Entstauungsphase am Oberschenkel an Umfang abnimmt und sich die Bänder der Kompressionsversorgung dadurch verlängern, können diese gekürzt werden. Hierzu sind zusätzliche Klettverschlüsse von medi beigefügt. So kann das Kletten weiterhin komfortabel durchgeführt werden. Zudem ist eine Kniekappe Bestandteil der Versorgung. Sie dient der zusätzlichen Stabilität. Praxistipp von Klaus Kaiser zum vereinfachten Ablegen: „Von unten anfangen, umso länger hält die medizinische adaptive Kompression von oben selbst. Denn bei circaid können die einzelnen Bänder nachjustiert werden, ohne angrenzende Bänder öffnen zu müssen.“
Abschließend zeigte er die Armversorgung mit circaid juxtafit. Diese enthält eine Positionierungshilfe, die es dem Patienten ermöglicht, die Versorgung selbstständig anzulegen. Ergänzt wird die Versorgung durch ein zusätzliches Handteil*.
Sicherheit für Anwender und Versorger
Zum Abschluss resümiert Klaus Herold: „Wir konnten in unserem Live-Event die Vielfalt des circaid Produktportfolios für die Therapie in der Lymphologie und Phlebologie zeigen. Neben den zahlreichen Produktvorteilen lässt sich einer besonders hervorheben: Mit der einzigartigen Built-in-Pressure Messkarte wird es nun zum ersten Mal in der Entstauungsphase der Kompressionstherapie einfach und flexibel möglich, den richtigen Druck anzulegen und im Tagesverlauf nachzustellen – für quantifizierbare und objektivierbare Erfolge. Das gibt Versorgern und Anwendern Sicherheit.“
Zusätzliches digitales circaid Event am 23. Februar 2022
Aufgrund der großen positiven Resonanz bietet medi am 23. Februar 2022 eine Wiederholung des digitalen Events an. Die Veranstaltung findet ab 15.30 Uhr statt. Teilnehmer haben ebenfalls die Möglichkeit, mit medi über den Chat in den Austausch zu treten. Fortbildungspunkte sind von medi beantragt. Weitere Informationen und Anmeldungen unter medi.biz/circaid-event.
* Hilfsmittelnummer beantragt
Zweckbestimmungen:
circaid® Beinversorgungen: Die Kompressionsversorgung dient bei Patienten mit Venen- und Lympherkrankungen zur Kompression des Beins.
circaid® juxtafit® essentials Arm: Die Kompressionsversorgung dient bei Patienten mit Venen- und Lympherkrankungen zur Kompression des Arms.
circaid® Fußoptionen: Die Kompressionsversorgung dient bei Patienten mit Venen- und Lympherkrankungen zur Kompression des Fußes und des Knöchels.
Surftipps:
medi – ich fühl mich besser. Für das Unternehmen medi leisten weltweit rund 3.000 Mitarbeiter einen maßgeblichen Beitrag, dass Menschen sich besser fühlen. Das Ziel ist es, Anwendern und Patienten maximale Therapieerfolge im medizinischen Bereich (medi Medical) und darüber hinaus ein einzigartiges Körpergefühl im Sport- und Fashion-Segment (CEP und ITEM m6) zu ermöglichen. Die Leistungspalette von medi Medical umfasst medizinische Kompressionsstrümpfe, adaptive Kompressionsversorgungen, Bandagen, Orthesen, Thromboseprophylaxestrümpfe, Kompressionsbekleidung und orthopädische Einlagen. Zudem fließt die langjährige Erfahrung im Bereich der Kompressionstechnologie auch in die Entwicklung von Sport- und Fashion-Produkten mit ein. Der Grundstein für das international erfolgreiche Unternehmen wurde 1951 in Bayreuth gelegt. Heute gilt medi als einer der führenden Hersteller medizinischer Hilfsmittel und liefert mit einem Netzwerk aus Distributoren sowie eigenen Niederlassungen in über 90 Länder der Welt. www.medi.de, www.item-m6.com, www.cepsports.com
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