Ein echtes Allround-Talent: In Balance mit Yoga

So praktizieren Ödempatienten aktives Entspannen

Yoga bei Lipödem und Lymphödem

Deutschland im Yoga Fieber

In Deutschland praktizieren über drei Millionen Menschen Yoga. Weitere knapp acht Millionen haben bereits Yoga- Erfahrung.1 Damit liegt Yoga auf Platz 20 der beliebtesten Freizeitaktivitäten.2 Die jahrtausendealte, aus Indien stammende Praxis verfolgt einen ganzheitlichen Ansatz: Körper, Geist und Seele in harmonische Einheit bringen. Oberstes Ziel ist die Selbsterkenntnis, die häufig das körperliche Befinden verbessert. Yoga macht fitter, beweglicher und entspannter. Sicherlich einer der Gründe, weshalb die UNESCO es 2016 zum immateriellen Weltkulturerbe erklärte.3

Yoga für jedermann

Mit den Jahren etablierten sich Dutzende Yoga-Stile: vom beschaulichen Yin-Yoga über das schweißtreibende Power- Yoga bis hin zum Bikram-Yoga, das bei einer Raumtemperatur von 40 Grad Celsius und bei 40 Prozent Luftfeuchtigkeit praktiziert wird. Generell ist für Patienten mit Lip- oder Lymphödem eine Variante des Hatha-Yoga gut geeignet. Es zeichnet sich durch ausgiebiges Üben verschiedener Yoga- Posen aus, auch Asanas genannt. Die Übergänge zwischen den Asanas erfolgen oft fließend. Yoga regt den Stoffwechsel an, unterstützt den Lymphabfluss und stärkt die Muskulatur. 

Wir trainieren damit Kraft, Flexibilität und Gleichgewichtssinn. Darüber hinaus ist Yoga eine sehr meditative Sportart: Es schenkt Momente des Wohlbefindens, wovon auch die psychische Gesundheit profitiert. Besonders praktisch: Beim Yoga kann in der Regel jeder selbst entscheiden, mit welcher Intensität er Bewegungen ausführt. Dennoch sollten Interessierte vorab mit ihrem Arzt klären, wie Yoga in ihren Therapieplan passt.

Yoga-Tipps für Einsteiger

Um mit Yoga zu beginnen, braucht es nur eine Gymnastikmatte und ein bequemes Outfit. Als kleine Hilfe kommt oft ein Yoga-Block zum Einsatz. Hier tut es für den Anfang aber auch ein Bücherstapel – ein extradickes Lexikon reicht schon. Wer Schmerzen beim Hinknien hat, legt sich ein kleines Kissen unter. Wenn möglich, sollten Kompressionsstrümpfe – wie generell beim Sport – auch beim Yoga getragen werden. Sie unterstützen die Muskulatur und steigern den Abtransport von Lymphflüssigkeit.

Digitale Angebote eignen sich gut, um erste Erfahrungen zu sammeln. Wer auf den Geschmack kommt, kann in einem Yoga-Studio eine kostenlose Schnupperstunde absolvieren. Viele Krankenkassen bezuschussen Yoga-Kurse. Trotzdem gilt: Bewegung ist nur eine von mehreren Maßnahmen in der Ödemtherapie. Selbstmanagement, konsequente Kompression, Hautpflege und gegebenenfalls Lymphdrainage sind ebenso wichtig für den Erfolg.

Quellen

1 Repräsentative BDY-Studie zu Yoga in Deutschland, Januar 2018. Online veröffentlicht unter: www.yoga.de/yoga-als-beruf/yoga-in-zahlen/yoga-in-zahlen-2018 (letzter Zugriff 08.01.2019).

2 Beliebteste Freizeitaktivitäten, Hobbies und Sportarten in Deutschland nach häufiger Ausübung in den Jahren 2016 bis 2018. Online veröffentlicht unter: www.statista.com/statistik/daten/studie/171168/umfrage/haeufig-betriebene-freizeitaktivitaeten (letzter Zugriff 08.01.2019).

3 Yoga. Online veröffentlicht unter: https://ich.unesco.org/en/RL/yoga-01163 (letzter Zugriff 08.01.2019.)