S2k-Leitlinie Medizinische Kompressionstherapie

Wissenschaftlich erwiesen: Was dem Patienten wirklich hilft

S2k-Leitlinie Medizinische Kompressionstherapie

Die neue S2k-Leitlinie: Ein Meilenstein in der medizinischen Kompressionstherapie

Aus der Leitlinie, die vor allem als Orientierungshilfe für den Arzt dient, lassen sich klare Handlungsempfehlungen für den Patienten ableiten: Wenn sich Arzt und Patient in der Therapie auf Augenhöhe begegnen und beide sich gleichermaßen engagieren, kann sich der maximale Therapieerfolg einstellen.

Die neue S2k-Leitlinie entstand unter Federführung der Deutschen Gesellschaft für Phlebologie. Sie fasst die Aspekte zur Anwendung der medizinischen Kompressionstherapie mit Medizinischen Kompressionsstrümpfen (MKS), Phlebologischen Kompressionsverbänden (PKV) und Medizinischen adaptiven Kompressionssystemen (MAK) auf Basis wissenschaftlicher Erkenntnisse zusammen.

„Die Leitlinie hat das Ziel, die Durchführung und den Stellenwert der Kompressionstherapie zu verbessern. Vorrangig geht es darum, auf Basis wissenschaftlicher Arbeiten festzuhalten, welche Hilfsmittel und Therapieformen den Patienten wirklich helfen.“
Prof. Dr. med. Eberhard Rabe, Leitlinienkoordinator 1

In einer Leitlinie erarbeiten Fachärzte wissenschaftlich fundierte und praxisorientierte Handlungsempfehlungen zur Behandlung einer Krankheit. Die Leitlinie spiegelt den aktuellen Stand der Wissenschaft wider und dient insbesondere Ärzten und Patienten als Orientierungshilfe in der Therapie.

Die komplette Leitlinie zur medizinischen Kompressionstherapie finden Sie auf der AWMF-Webseite unter der Registernummer 037/005.

Übersicht: Die wichtigsten Aspekte und Empfehlungen der S2k-Leitlinie zur medizinischen Kompressionstherapie für Sie als Patient 2



Ziel der medizinischen Kompressionstherapie ist die Besserung des klinischen Befundes.

Medizinische Kompressionsstrümpfe (MKS) sind fester Bestandteil der Basistherapie bei Venen-, Lymph- und Lipödem-Erkrankungen.  

Tipp: Schöpfen Sie die Möglichkeiten zur Wechselversorgung und Wiederversorgung nach sechs Monaten aus. Grundsätzlich stehen Ihnen pro Jahr zwei Paar medizinische Kompressionsstrümpfe bei entsprechender Indikation zu. Fragen Sie den medizinischen Fachhandel, er kann Ihnen hier weiterhelfen.

Melden Sie sich jetzt für den kostenlosen Erinnerungsservice an.

Aufklärung und Schulung des Patienten sind wichtig.

Es geht um Ihre Gesundheit – Sie selbst können viel zum Therapieerfolg beitragen: Nehmen Sie dabei die Empfehlungen Ihres Arztes ernst und fragen Sie nach, wenn Sie etwas nicht verstehen.

Informieren Sie sich auch aktiv über Ihr Krankheitsbild und die Möglichkeiten zu Vorbeugung und Therapie. Nutzen Sie dazu unter anderem auch unser Web-Angebot und unsere Patientenbroschüren.

An- und Ausziehhilfen sind verordnungsfähig und unterstützen den Patienten bei der Therapie.

Fällt Ihnen das Anziehen der medizinischen Kompressionsstrümpfe leichter, wird die Therapie angenehmer: Bei bestimmten Indikationen wie Arthrose, altersbedingten Kraftminderungen oder Adipositas, die mit einer eingeschränkten Beweglichkeit einhergehen, kann der Arzt An- und Ausziehhilfen​​​​​​​​​​​​​​ verordnen. Sprechen Sie ihn darauf an.

Bei der Wahl des MKS sind Strumpfart, Kompressionsklasse (KKL), Druck und Material entscheidend.

Lassen Sie sich von Ihrem Arzt sowie im Fachhandel umfassend beraten. Die Wirkung der medizinischen Kompressionsversorgung hängt sowohl von der Strumpfart, vom Druck als auch von Materialbeschaffenheit ab. Vertrauen Sie den Empfehlungen Ihres Arztes sowie der kompetenten Beratung beim Fachhändler in Ihrer Nähe.

Das stabile und kräftige Material flachgestrickter medizinischer Kompressionsstrümpfe ist die erste Wahl bei Lip- und Lymphödemen.

Machen Sie sich die Therapie so angenehm wie möglich und nutzen Sie die Möglichkeit der großen Auswahl an medizinischen Kompressionsstrümpfen und der mediven Ausstattungsmöglichkeiten: Flachstrick-Zusätze, und diverse Extras wie Funktionszone, Y-Einkehre, Ellipse und schräger Abschluss sorgen für maximalen Tragekomfort.

Medizinische adaptive Kompressionssysteme: Leitliniengerechte Alternative zu Bandagierungen.

Durch das Nachjustieren der Klettverschlüsse werden Druckverlust und Rutschen der Versorgung vermieden und eine effektive und konstante Kompressionstherapie ermöglicht, was die Ödemrückbildung wirksam fördert. Medizinische adaptive Kompressionssysteme wie circaid juxtacures sind die praktische Alternative zur Bandagierung oder zum Wickelverband.



Quellen

Interview zur S2k-Leitlinie mit Prof. Dr. med. Rabe. Online veröffentlicht unter: www.medi.de/arzt/therapietipps/venentherapie/leitlinie-kompression

Rabe E et al. S2k-Leitlinie: Medizinische Kompressionstherapie der Extremitäten mit Medizinischem Kompressionsstrumpf (MKS), Phlebologischem Kompressionsverband (PKV) und Medizinischen adaptiven Kompressionssystemen (MAK). Online veröffentlicht unter: https://register.awmf.org/de/leitlinien/detail/037-005 (Letzter Zugriff 13.05.2019)