Thrombosen bei Bettlägerigkeit vorbeugen
Bei immobilen Personen liegt aufgrund des Bewegungsmangels ein besonderes Augenmerk darauf, Thrombosen vorzubeugen. Dies betrifft unter anderem Patienten, die nach einer OP immobil im Krankenhaus liegen, oder Menschen, die sich in Pflege oder Altenpflege befinden. Meist erfolgt die Thromboseprophylaxe bei immobilen Patienten mit medikamentösen und physikalischen Maßnahmen und medizinischen Thromboseprophylaxestrümpfen (MTPS) – auch bekannt als Antithrombosestrümpfe.
Antithrombosestrümpfe: Mechanischer Druck fördert den Blutrückfluss
Jeder, der schon einmal operiert und für einige Zeit im Krankenhaus war, kennt sie: die weißen Krankenhausstrümpfe. Sie kommen zum Einsatz, um Thrombosen und Lungenembolien vorzubeugen. Und so funktionieren sie: Die Strümpfe verkleinern mit mechanischem Druck den Gefäßquerschnitt der Venen und erhöhen die Fließgeschwindigkeit des Blutes. Dies wirkt der Bildung von Blutgerinnseln entgegen. Ein exakt definierter und korrekter Druckverlauf ist dabei entscheidend – von der Fessel abnehmend hin zum Oberschenkel.
Medikamente – Antithrombose-Spritzen
Ein klassisches Medikament in der Thromboseprophylaxe ist das niedermolekulare Heparin – ein Blutverdünner, der die Blutgerinnungsfähigkeit verringert.
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Weitere Maßnahmen zur Vorbeugung von Blutgerinnseln bei immobilen Patienten
- Hochlagerung der Beine: Liegt der Patient auf dem Rücken, muss das Blut beim Zurückfließen aus den unteren Extremitäten hin zum Herzen den sogenannten „Femoralisberg“ überwinden. Dafür kann eine Hochlagerung beider Beine um circa 20 Grad geeignet sein. Die Beine sollten leicht gebeugt sein, damit die Knie nicht unangenehm durchdrücken. Die Femoralgefäße in der Leistengegend dürfen dabei nicht abgeknickt sein – es darf also kein rechter Winkel zwischen Oberschenkel und Becken entstehen. Ebenso darf das Abfließen in den Gefäßen der Kniekehlen nicht behindert werden, beispielsweise durch das Unterlegen einer zu festen Knierolle.
- Die Atmung nutzen: Atmet der Patient tief durch, erzeugt dies den sogenannten cavalen Unterdruck – einen blutrückflusssteigernden Effekt. Dieser kann durch Atemübungen oder Bewegung herbeigeführt werden. Die Zwerchfellatmung hat einen Effekt auf den Körper: Sie fördert den Blutfluss, beschleunigt die Pulsfrequenz und senkt den Blutdruck.
Thromboseprophylaxe-Übungen im Krankenbett: Sofort- und Frühmobilisation
Unter „Sofortmobilisation“ versteht man das Umhergehen noch am Operationstag. Frühmobilisation beginnt am Tag nach dem Eingriff. Läuft der Patient einige Schritte oder tritt er auf der Stelle, wird die Wadenmuskelpumpe aktiviert. Dies fördert den Rückfluss des Blutes zum Herzen.
Darüber hinaus gibt es geeignete Kreislauf-Übungen gegen Thrombose für Bettlägerige: Diese speziellen Bewegungsübungen können unter Anleitung einer fachkundigen Pflegekraft oder eines Physiotherapeuten gemacht werden:
Das „Bettfahrrad“ – Radfahren im Bett
Radfahren kann sowohl mit dem „Bettfahrrad“ als auch mit einem „gedachten Fahrrad“ durchgeführt werden: Der Patient befindet sich in Rückenlage und tritt in der Luft imaginäre Pedale. Zur leichteren Ausführung erfolgt die Übung einbeinig. Ist ein entsprechendes Gerät vorhanden, macht der Patient mit Pedalen Tretbewegungen am Kurbelgerät.
Fußwippen
Zehenspitzen in Richtung Körper zeigen lassen – einige Sekunden halten und dann weit nach vorne, in Richtung Bettende ausstrecken.
Einkrallen
Zehen im Wechsel einkrallen, einige Sekunden halten und dann auseinanderspreizen. Diese Übung ist besonders gut für Patienten geeignet, die noch wenig Kraft und Bewegungsfähigkeit besitzen.
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Zur Vorbeugung, Therapie und Nachbehandlung können verschiedene mediven Kompressionsstrümpfe und eine spezielle Anziehhilfe zum Einsatz kommen:
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Quellen
1 U. Wegener, M. Kraft, Kröger u.a. Biomechanische Charakterisierung von medizinischen Thromboseprophylaxestrümpfen. Gefässchirurgie 2013;18:278-286.
Der Arzt stellt die Diagnose und entscheidet über die Therapie. Bei Notwendigkeit kann er medizinische Kompressionsstrümpfe verordnen. Im medizinischen Fachhandel wird der Patient von geschultem Personal vermessen. Der Patient erhält anschließend medizinische Kompressionsstrümpfe für seine individuellen Bedürfnisse.
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