Wirbelgelenke (Facettengelenke)

Kleine Wirbelgelenke, die große Beweglichkeit ermöglichen

Wirbelgelenke, Facettengelenke

Die Anatomie der Facettengelenke

Die Wirbelsäule besteht aus vierundzwanzig Wirbeln. Die Halswirbelsäule besteht aus sieben, die Brustwirbelsäule aus zwölf und die Lendenwirbelsäule aus fünf Wirbeln. Bis auf die beiden oberen Halswirbel besteht jeder dieser Wirbel aus dem vorne gelegenen Wirbelkörper und dem hinten gelegenen Wirbelbogen. Sie umschließen eine große Öffnung, durch die das Rückenmark zieht.

Diese Öffnung wird Wirbelloch genannt. Die Gesamtheit der Wirbellöcher bildet den Wirbelkanal oder Spinalkanal, durch den das Rückenmark zieht. An dem Wirbelbogen eines jeden Lendenwirbels befinden sich auf beiden Seiten ein oberer und ein unterer Gelenkfortsatz.

Die unteren Gelenkfortsätze eines Wirbels bilden mit den oberen Gelenkfortsätzen des darunterliegenden Wirbels ein Wirbelbogengelenk und verbinden damit die beiden Wirbel. Anstelle des Begriffs Wirbelbogengelenk wird üblicherweise der kürzere Begriff Wirbelgelenk oder die Bezeichnung Facettengelenk (kurz Fazette) verwendet.

Die Gelenkflächen der Wirbelgelenke sind etwa 1,5 cm breit beziehungsweise hoch und von leicht ovaler Form. Sie sind von einem dünnen Knorpel überzogen und außen von einer Gelenkkapsel aus Bindegewebe umgeben. Im Inneren des Gelenks befindet sich, wie bei jedem anderen Gelenk auch, eine Schleimhaut, die Gelenkinnenhaut oder Synovialmembran (Synovialis). Ihre Funktion besteht in der Ernährung und Schmierung des Gelenkknorpels.

Die Abbildung links zeigt die Lendenwirbelsäule von der Seite betrachtet. Der rechte Bildrand weist in Richtung Bauch und der linke in Richtung Rücken. Rot hervorgehoben sind die Wirbelgelenke (Facettengelenke), die einen oberen mit einem unteren Wirbel verbinden.

Funktion der Wirbelgelenke

Die Bandscheiben liegen zwischen den Wirbelkörpern und verbinden diese miteinander. Sie ermöglichen durch die Kombination aus dem weichen, aber prall-elastischen Kern und dem ihn umgebenden festen Faserring die Aufnahme und die Weiterleitung von auf sie einwirkenden Kräften. Die Wirbelkörper können durch ihre kastenartige Form diese Kräfte tragen. Die Wirbelgelenke tragen bis zu 20 Prozent der senkrecht auf die Wirbelsäule einwirkenden Belastung.

Ihre Funktion ist es vor allem, ein Gleiten nach vorne und ein Drehen der Wirbel gegeneinander einzuschränken. Je nach Lage der Wirbelgelenke an der Wirbelsäule begrenzen verschiedene Formen und Stellungen ihrer Gelenkflächen eine Beweglichkeit der Wirbelkörper gegeneinander in unterschiedlichem Ausmaß.

Zur Abbildung links: Die obere Abbildung zeigt die Wirbelgelenke in der Ansicht von der Seite und unten in der Ansicht von hinten. Die Wirbelgelenke (rot markiert) bilden sich aus den oberen und unteren Gelenkfortsätzen der Wirbel. Sie sind paarweise auf der rechten und linken Seite angeordnet.

 

Der Arzt stellt die Diagnose und entscheidet über die Therapie. Bei Notwendigkeit kann er medizinische Hilfsmittel (z. B. von medi) verordnen. Im medizinischen Fachhandel wird der Patient von geschultem Personal vermessen und erhält sein medizinisches Hilfsmittel für seine individuellen Bedürfnisse.

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