Wirbelbruch

Osteoporose geht mit einem krankhaften Rückgang der Knochendichte einher. Dies kann zu Wirbelfrakturen führen. Meist sind die Wirbel der Brust- oder Lendenwirbelsäule betroffen. Bei einer verminderten Knochendichte genügt oftmals eine geringe Krafteinwirkung, um Brüche zu verursachen. 

Wirbelbruch bei Osteoporose

Der schnelle Überblick:

Wirbelbruch bei Osteoporose

Normalerweise setzen Wirbelfrakturen die Einwirkung großer Kräfte voraus, beispielsweise bei einem Sturz. Eine weitere Ursache für einen Wirbelbruch kann die stoffwechselbedingte Skeletterkrankung Osteoporose sein. Sie führt unter anderem zu einer Verminderung der Knochenmasse und zu einer erhöhten Anfälligkeit für Brust- und Lendenwirbelbrüche. Auch Knochentumore beziehungsweise -metastasen können Knochen leichter brechen lassen.

Die sogenannte „Knochendichte“ bezeichnet das Verhältnis mineralisierter Knochenmasse zu definiertem Knochenvolumen. Somit nehmen sowohl Dichte als auch Masse bei Osteoporose ab – nicht nur bei älteren Menschen. Ist es zu einem ersten Wirbelbruch gekommen, sollten entsprechende Therapiemaßnahmen eingeleitet werden, damit Folgefrakturen gegebenenfalls verhindert werden können.

Verschiedene Typen von Wirbelkörperfrakturen bei Osteoporose

Abbildungen verschiedener Wirbelkörperfrakturen bei Osteoporose

Symptome eines Wirbelbruchs: Anzeichen für eine Wirbelfraktur erkennen

Selten bleibt ein Wirbelbruch unbemerkt, denn meist gehen damit Schmerzen einher. Bevor der Arzt ein Röntgenbild anfertigt, um die genaue Diagnose zu stellen, gibt es Anzeichen, die auf eine Wirbelfraktur hindeuten können, beispielsweise:

  • Druck-, Klopf- und Stauchungsschmerz im betroffenen Abschnitt
  • Erhebung oder tastbare Lücke in der Dornfortsatzreihe
  • eingeschränkte Beweglichkeit der Wirbelsäule
  • Schonhaltung
  • Verhärtung der Muskulatur

Ist das Rückenmark betroffen, können unterhalb der Frakturhöhe entsprechende Störungen oder auch neurologische Ausfälle auftreten, zum Beispiel:

  • Blasen- und Darmentleerungsstörungen
  • Empfindungsstörungen
  • übersteigerte oder abgeschwächte Reflexe
  • Lähmungserscheinungen

Wirbelbrüche können gelegentlich auch völlig symptomfrei sein!

Therapie bei Wirbelbruch: konservativ oder operativ

Der Arzt – in diesem Fall der Orthopäde – behandelt einen Wirbelbruch je nach Art der Fraktur, Ausmaß der Schädigung und Beeinträchtigung des Patienten konservativ (ohne OP) oder operativ.

Welche Therapie sich am besten eignet, hängt vom Einzelfall ab, beispielsweise, ob eine stabile oder instabile Fraktur vorliegt. Aber auch das Alter des Patienten, seine Gesamtverfassung, das Vorliegen beziehungsweise Ausmaß chronischer Schmerzen und seine persönlichen Präferenzen spielen eine Rolle.

Konservative Behandlung bei Wirbelkörperfrakturen

Handelt es sich um einen stabilen Bruch, wird in der Regel zunächst konservativ behandelt.

Der Dachverband Osteologie (DVO) empfiehlt nach akuten, stabilen osteoporotischen Wirbelkörperfrakturen in seiner von Ärzten entwickelten Therapie-Leitlinie unter anderem das Tragen einer wirbelsäulenaufrichtenden Orthese (Informationen unter https://dv-osteologie.org/). Die Spinomed Rückenorthesen von medi sind in der Osteoporose-Therapie somit ein wichtiger Therapiebaustein.

Operative Behandlung von Wirbelbrüchen

Bei osteoporotischen Wirbelkörperfrakturen können die gebrochenen Wirbelkörper operativ stabilisiert werden. Hierzu werden in der Regel zwei Verfahren angewandt.

Vertebroplastie: In den gebrochenen Wirbelkörper wird Knochenzement eingebracht, der sich zwischen den noch gesunden Knochenstrukturen verteilt. Somit können Osteoporose-Medikamente (beispielsweise Bisphosphonate) auch weiterhin auf diese intakten Strukturen wirken.

Kyphoplastie: Bei diesem Verfahren führt der Operateur in den gebrochenen Wirbelkörper einen Ballon ein. Diesen füllt er mit Knochenzement. So richtet er den Wirbelkörper teilweise auf und stabilisiert ihn. Im Unterschied zur Vertebroplastie wird hierbei die noch übriggebliebene Knochenstruktur im Wirbelkörper durch den Ballon zerstört. 

Produkte von medi: Spinomed Rückenorthesen

Früher trugen Osteoporose-Patienten nach einem Wirbelbruch ein starres Korsett. Heute gibt es Rückenorthesen, die sich dem natürlichen Bewegungsablauf anpassen, sicher sitzen und angenehm zu tragen sind. 

Diese wirbelsäulenaufrichtenden Orthesen kann der Arzt bei Notwendigkeit verordnen. Die Wirkung der Spinomed Rückenorthesen wurde in zwei klinischen Studien bestätigt. Unter anderem stärkt die Rückenorthese die Muskeln und kann Schmerzen lindern: Durch die Zugwirkung spannt sich die Rumpfmuskulatur an Rücken und Bauch reflexartig an (= Biofeedback). Schwankneigung und Sturzgefahr mit möglichen Folgefrakturen können gesenkt und die Atmung verbessert werden.1, 2 

Weitere Bausteine der leitliniengerechten Osteoporose-Therapie sind Medikamente und Bewegungskonzepte.2   

 

Quellen anzeigen:

1 Pfeifer M et al. Die Wirkungen einer neu entwickelten Rückenorthese auf Körperhaltung, Rumpfmuskelkraft und Lebensqualität bei Frauen mit postmenopausaler Osteoporose. Eine randomisierte Studie. Am J Phys Med Rehabil 2004;83(3):177-186.

2 Pfeifer M et al. Die Wirkungen von zwei neu entwickelten Rückenorthesen auf Rumpfmuskelkraft, Körperhaltung und Lebensqualität bei Frauen mit postmenopausaler Osteoporose. Eine randomisierte Studie. Am J Phys Med Rehabil 2011;90(5):805-815.

Der Arzt stellt die Diagnose und entscheidet über die Therapie. Bei Notwendigkeit kann er eine Orthese verordnen. Im medizinischen Fachhandel wird der Patient von geschultem Personal vermessen. Die Orthese wird anschließend individuell auf den Patienten angepasst.

Hier geht's zur unabhängigen Arztsuche der Stiftung Gesundheit.