Lipödem-Bloggerin Carina Schmalenberg

„Mich macht mehr aus als die Diagnose Lipödem.“

Lipödem-Bloggerin Carina Schmalenberg

Carina Schmalenberg ist Lipödem-Patientin, Bloggerin und seit Kurzem auch Model für medi

Ihre Heimat ist Dinslaken im „Pott“, doch im Internet fühlt sich die 29-Jährige genauso wohl: Carina Schmalenberg berichtet seit 2015 als „Ruhrpott Fräulein“ auf dem Blog www.ruhrpottfraeulein.de vom Leben mit Lipödem. Inzwischen ist die modebegeisterte IT-Projektmanagerin auch eines der Gesichter der mediven Flachstrick-Kampagne „Jeden Moment genießen“. Neben ihrem Job als IT-Projektmanagerin ist das Schreiben ihre große Leidenschaft. Im Interview erzählt sie von ihrem Weg zur Diagnose Lipödem und warum Aufklärung über die Krankheit so wichtig ist.

Frau Schmalenberg, wie erhielten Sie die Diagnose Lipödem?

Seit meiner Teenager-Zeit litt ich unter heißem, schwülem Wetter und Wetterumschwüngen. Dann bekam ich starke Schmerzen in den Armen und Beinen, oft kamen Taubheitsgefühle oder ein Kribbeln hinzu. Außerdem fiel es mir schwer, Treppen zu steigen oder längere Strecken zu gehen – meine Beine fühlten sich schwer wie Beton an. 2015 riet mir eine Freundin dazu, eine Angiologin aufzusuchen. Die Gefäßspezialistin diagnostizierte ein Lipödem im Stadium II an meinen Armen und Beinen.“

Hat sich Ihr Leben durch die Diagnose verändert?

„Nur zum Positiven! Mit der Diagnose bekam ich eine Erklärung für viele bis dahin ungeklärte Symptome. Ich verstehe meinen Körper nun viel besser, lebe seit der Diagnose bewusster und achte mehr auf meine Gesundheit. Zudem kläre ich über die Krankheit Lipödem auf. Dadurch habe ich viele tolle Menschen kennengelernt – andere Betroffene, Fachärzte und ‚Sanitätshausfeen‘, die mich mit ihrem Elan und ihrer Lebensfreude immer wieder motivieren und begeistern. Durch den regelmäßigen Austausch sind zum Teil enge Freundschaften gewachsen.“

Wie finden Ihre Freunde und Familie den Blog www.ruhrpottfraeulein.de?

„Meine Familie und Freunde unterstützen mich sehr. Bisher gab es ausschließlich positives Feedback. Das spornt mich an, weiterhin viel Liebe und Energie in den Blog fließen zu lassen. Der Fokus liegt auf dem Lipödem. Ich befasse mich aber auch mit anderen Themen, zum Beispiel berichte ich aktuell von meinen Erfahrungen mit dem Absetzen der Antibabypille und schreibe viel über den weiblichen Zyklus. Doch auch Beauty- und Fashion-Themen findet man auf meinem Blog, denn Make-up und Kleidung sind eine weitere Leidenschaft von mir.“

Wie finden Sie die Farb- und Musterauswahl in der Kompressionsversorgung?

„Die aktuelle Bandbreite an Farben und Mustern ist super: Da ist für jeden Patienten etwas dabei, um persönliche Wohlfühl-Outfits zu kreieren. Allein medi bietet mittlerweile vier Standardfarben und dann noch neun weitere Trendfarben. Dazu kommen die Design- und Fashion-Elemente, die für noch mehr Vielfalt sorgen. Manchmal habe ich regelrecht die Qual der Wahl, wenn ich mich für eine neue Versorgung entscheiden muss – aber natürlich im positiven Sinne. Es begeistert mich, welche Möglichkeiten ich als Betroffene habe, um die Kompression in meinen persönlichen Kleidungsstil zu integrieren. Das ist einfach toll!“

Haben Sie die neuen Funktionszonen für Knie und Ellenbogen ausprobiert?

„Ja, sie haben sich in meinem Alltag wirklich bewährt! Beim Radfahren genieße ich die größere Bewegungsfreiheit durch die Knie-Funktionszonen und bei der Schreibtischarbeit sorgen die Ellenbogen-Funktionszonen für zusätzlichen Komfort. Das weichere Gestrick schont die empfindlichen Armbeugen und Kniekehlen.“

Welche Botschaft haben Sie für andere Betroffene?

„Die Diagnose Lipödem entscheidet nicht darüber, wer ihr seid, wie lebensfroh ihr seid oder wie toll ihr ausseht. Ihr seid viel mehr als die Erkrankung. Lasst euch nicht vom Lipödem beherrschen. Bleibt stark, mutig und schön – bleibt so wie ihr seid, denn so seid ihr einfach toll.“

Frau Schmalenberg, vielen Dank für das Gespräch.