Plattfuß: Knick-Senk-Spreizfuß

Der Knick-Senk-Spreizfuß kommt bei Kindern und Erwachsenen vor. Bleibt der sogenannte „Plattfuß“ unbehandelt, kann er die Körperhaltung negativ beeinflussen. Dies kann zu Beschwerden in Knie, Hüfte, Rücken und sogar in Schulter oder Nacken führen. Erfahren Sie, was Sie tun können, um das Fußgewölbe zu stabilisieren und Beschwerden zu lindern.

Barfüßiger Mann mit Plattfüßen

Was ist ein Plattfuß?

Beim Knick-Senk-Spreizfuß liegt die gesamte Fußsohle am Boden auf, weshalb die Füße „platt“ aussehen. Deshalb ist er auch unter der Bezeichnung „Plattfuß“ bekannt. Dabei kommen mehrere Fußfehlstellungen zusammen: ein abgesenktes Fußlängsgewölbe (Senkfuß), ein nach innen einknickendes Fersenbein (Knickfuß) und das Spreizen der Mittelfußknochen beim Auftreten (Spreizfuß).  

Ursachen und Risikofaktoren für einen Plattfuß: Wie entsteht ein Knick-Senk-Spreizfuß?

Zu einem Plattfuß führen neben angeborenen Fehlbildungen vor allem muskuläre Defizite und Schwächen des Kapselbandapparats. Dies kann dazu führen, dass das Fußlängsgewölbe seine Funktion als Stoßdämpfer nicht mehr erfüllen kann. Im gesunden Zustand verteilen Fußlängs- und Quergewölbe das gesamte Körpergewicht auf diese drei Haupt-Belastungspunkte:

  • Ferse
  • Großzehen
  • Kleinballen

Eine schwache Fußmuskulatur sowie eine zusätzliche Überlastung – beispielsweise durch Joggen, Übergewicht – flachen das Fußgewölbe ab: Der Fuß liegt immer mehr am Boden auf. Die Bänder können das Fersenbein nicht mehr in seiner natürlichen Position halten. Deshalb knickt die Ferse nach außen ab. In diesem Stadium spricht man von einem Knick-Senkfuß. Bleibt dieser unbehandelt, kann sich zusätzlich ein Knick-Senk-Spreizfuß entwickeln: Bei jedem neuen Auftreten wird das gesamte Fußgewölbe flach durchgetreten.  

Risikofaktoren, die die Entstehung eines Plattfußes begünstigen

Übergewicht, sinkende Elastizität der Sehnen, ein schwaches Bindegewebe, instabile Bänder und eine nicht ausreichend trainierte Fußmuskulatur können die Entstehung eines Knick-Senk-Spreizfußes begünstigen. Beispiele für weitere Risikofaktoren sind:

Äußere Faktoren, wie

  • unpassendes Schuhwerk
  • Fehlbelastung durch langes Stehen und Gehen

Sport, der die Füße stark beansprucht, wie

  • sprungintensive Sportarten, zum Beispiel Basketball und Volleyball
  • intensive Laufsportarten, zum Beispiel Joggen, Walken und Wandern
  • Sportarten mit schnellen Richtungswechseln, zum Beispiel Handball und Fußball
  • Sportarten mit ruckartigen Stop-and-Go-Bewegungen, zum Beispiel Tennis, Squash oder Badminton

Symptome und Anzeichen für einen Plattfuß

Auch wenn zunächst keine Beschwerden vorliegen, können bei einem Knick-Senk-Spreizfuß größere Belastungen zu Schmerzen insbesondere in der Fußsohle führen, aber beispielsweise auch in den Knien oder an der Lendenwirbelsäule.

Sichtbare Anzeichen sind:

  • Das Fußgewölbe senkt sich ab (Senkfuß). 
  • Das Fersenbein knickt nach innen ein (Knickfuß). 
  • Die Mittelfußknochen spreizen sich (Spreizfuß). 

Behandlung des Knick-Senk-Spreizfußes – was tun?

Individuell angepasste orthopädische Einlagen unterstützen die Therapie und können korrigierend einwirken, indem sie das Fußgewölbe aufrichten und stützen. Durch die definierte Fersenführung wird die Position des Fersenbeins optimiert. So tragen orthopädische Einlagen dazu bei, Fehlstellungen auszugleichen. Darüber hinaus fördern sie eine gesunde Körperhaltung und können Schmerzen lindern.

Fußfehlstellungen können vom Arzt oder Einlagen-Fachmann anhand eines Fußabdrucks oder einer Analyse des Fußes beim Gehen und Stehen erkannt werden. Der Fachmann wählt die orthopädischen Einlagen nach Indikation, Schuh-Typ und Anwendungsbereich aus. Anschließend passt er sie individuell an.

Liegen in der Folge eines Plattfußes beispielsweise bereits Knieschmerzen oder andere Begleiterscheinungen vor, wird Ihr Arzt Sie zu weitergehenden Therapiemöglichkeiten beraten.

Aufbauende Fußgymnastik bei einem Plattfuß – Übungen für die Füße

Zusätzlich zur Therapie mit Einlagen empfehlen wir, die Fußmuskulatur regelmäßig zu trainieren. Wir haben für Sie einige Übungen zusammengestellt, die helfen können, Ihre Füße nachhaltig zu stärken.

Zu den Übungen

Orthopädische Einlagen von medi

Hier finden Sie weitere Informationen zu orthopädischen Einlagen von medi.

 

Der Arzt stellt die Diagnose und entscheidet über die Therapie. Bei Notwendigkeit kann er orthopädische Einlagen verordnen. Im medizinischen Fachhandel wird der Patient von geschultem Personal beraten und vermessen (Fußabdruck oder Laufanalyse). Anschließend erhält der Patient eine individuell gefertigte orthopädische Einlage.

Hier geht's zur unabhängigen Arztsuche der Stiftung Gesundheit.