4.300 Kilometer mit Fersensporn und orthopädischen Einlagen
Marcus Löffler hat einen Fersensporn. Und dennoch wagte sich der 50-Jährige im April 2024 an das Abenteuer „Pacific Crest Trail“. Er wanderte allein in der Wildnis – auf einer Strecke von rund 4.300 Kilometern im Westen der USA durch die Bundesstaaten Kalifornien, Oregon und Washington. Bei Temperaturen von bis zu 40 Grad im Süden Kaliforniens und schneebedeckten Pässen in der Sierra Nevada auf bis zu 4.500 Metern Höhe. Mit dabei: die orthopädische Einlage igli Heel von medi.
Im Interview erzählen Marcus Löffler und Orthopädietechnik-Mechanikerin Jacqueline Neubrand, wie die orthopädische Einlage igli Heel den Abenteurer bei seiner Wanderung unterstützt.
Overview Map PCT: © Pacific Crest Trail Association
Lieber Herr Löffler, Sie haben Anfang April 2024 Ihre Wanderung in Campo, an der Grenze der Vereinigten Staaten zu Mexiko, gestartet – vor Ihnen liegen knapp 4.300 Kilometer bis nach Manning Park in British Columbia, Kanada. Weshalb nehmen Sie diese Strapaze auf sich?
„Für manche ist es vielleicht eine Horror-Vorstellung, für mich ist es ein unvergessliches Abenteuer und die schönste Art zu entspannen sowie abzuschalten! Das Wandern hat etwas Meditatives, ich genieße es, in der Natur zu sein und mich selbst besser wahrnehmen zu können. Die Landschaften sind atemberaubend und voller Gegensätze: Von der Hitze am westlichen Rand der Mojave-Wüste mit ihrer einzigartigen Flora und Fauna über Gletscher und schroffe Felskonstellationen bis hin zu üppigen grünen Wiesen und Hügeln – die unberührte Schönheit der Natur ist einzigartig! Darüber hinaus treffe ich täglich auf interessante Menschen aus unterschiedlichen Ländern und Kulturen. Dieser Mix ist einmalig!“
- Entfernung: knapp 4.300 Kilometer.
- Strecke: durch die Bundesstaaten Kalifornien, Oregon und Washington, über 60 Gebirgspässe, durch 19 Canyons, 24 Nationalwälder und sieben Nationalparks.
- Höhenmeter: knapp 150.000 Höhenmeter, das entspricht 16- bis 17-mal der Höhe des Mount Everest.
- Wetterbedingungen: durch fünf verschiedene Klimazonen.
Wie sind Sie zum Wandern gekommen beziehungsweise darauf, eine der schönsten Touren der Welt in Angriff zu nehmen?
„Ich hatte bereits zu meiner Abiturzeit 1993 über den Pacific Crest Trail gelesen und war tief beeindruckt. Die Idee klang einerseits absolut verrückt, aber auch faszinierend zugleich. Aufgrund meiner Berufsausbildung und einer längeren Beziehung hat es jedoch zehn Jahre gedauert, bis ich meinen ersten größeren Trip absolviert habe: den West Highland Way in Schottland mit 150 Kilometern Länge. Das simple Leben, bei Wind und Wetter in der Natur unterwegs zu sein und im Zelt zu übernachten, hat mich begeistert – und ich bin dabeigeblieben. Im Laufe der Jahre haben sich sukzessive die Tourlängen gesteigert, bis 2016 der Punkt gekommen war, das Abenteuer Pacific Crest Trail konkret anzugehen.“
Wie sahen die Vorbereitungen aus?
„Ich habe meine Jahresurlaube vor der Corona-Pandemie darauf verwendet, Fernwanderungen zu machen. Ziel war, erstens mich an das tägliche Laufpensum über einen längeren Zeitraum hinweg sowie die mentalen Herausforderungen zu gewöhnen. Zweitens den Rucksack so leicht wie möglich zu halten und Alternativen auszuprobieren, wie Ausrüstung, Kleidung und Essen zu verschiedenen Punkten auf der Strecke vorgeschickt werden können. Und drittens mein technisches Equipment zu testen, ob ich beispielsweise meinem Blog schreiben kann oder für Notfälle gut vorgesorgt hatte.“
Welche Touren haben Sie dafür ausgewählt?
„2017 eine Wanderung durch Nordengland und Schottland und in den darauffolgenden zwei Jahren jeweils einen Abschnitt des Pacific Crest Trails: einmal drei Wochen im Bundesstaat Washington und 2019 knapp vier Wochen in Kalifornien. Die letzten beiden Teiltouren auf dem Pacific Crest Trail waren als Vorbereitung gedacht, um herausfinden, ob ich mit Flora, Fauna und insbesondere der Höhe des Trails gut zurechtkomme. Erstaunlicherweise hat das gut geklappt!“
Welche Tiere könnten Ihnen in den nächsten Monaten begegnen?
„Wie auch in Deutschland sind zum Beispiel Mücken und Rotwild weit verbreitet. In Südkalifornien sieht man häufig Echsen und kann auch auf giftige Spinnen, Skorpione und Schlangen treffen, darunter auch Klapperschlangen. In der Regel verziehen sich Schlangen aber meist, wenn man sich ihnen nähert oder mit Trekkingstöcken leicht auf die Erde schlägt – die Erschütterung vertreibt sie. Auch festes Schuhwerk kann vor Schlangenbissen schützen. Entlang des Trails sind aber auch Pumas und Schwarzbären beheimatet. Normalerweise sind Schwarzbären im Gegensatz zu Grizzlys nicht aggressiv und ergreifen die Flucht. Allerdings ist es ratsam, Vorsichtsmaßnahmen bezüglich des Essens zu treffen: Auf bestimmten Strecken des Trails, vor allem in der Sierra Nevada, sind schwere Plastikbehälter Pflicht, sogenannte Bärenkanister. In diesen verstaut man nachts etwa 50 Meter vom Zelt entfernt sein Essen und Utensilien, die in irgendeiner Form für Bären interessante Gerüche tragen.“
Sie haben gerade das Schuhwerk angesprochen – wie viele Wanderschuhe haben Sie dabei?
„Nur ein Paar Trailrunner. Natürlich werden diese nicht den kompletten Weg über halten, sondern lediglich 700 bis 800 Kilometer. Da meine Füße durch das tägliche Wandern langsam anschwellen, verändert sich im Laufe der Zeit auch meine Schuhgröße. Deshalb werde ich die restlichen Paar Schuhe unterwegs nachkaufen. Ich gehe davon aus, insgesamt fünf bis sechs Paar Trailrunner durchzulaufen.“
Wandern mit Fersensporn: Mit im Gepäck ist die orthopädische Einlage igli Heel
Auf Ihrer Reise haben Sie auch spezielle orthopädische Einlagen im Gepäck: die igli Heel von medi. Weshalb?
„Ich habe Chondromalacia patellae, eine Abnutzung des Knorpels hinter der Kniescheibe, Senk-Spreizfüße und 2016 wurde zudem ein Fersensporn an beiden Füßen diagnostiziert. Dies ist ein knöcherner Auswuchs, der am Fersenbein entsteht. Bei mir war zudem das Gewebe um den Fersensporn entzündet – das Auftreten fiel mir schwer und war äußerst schmerzhaft, eine sogenannte Plantarfasziitis. Ursache kann eine Überbelastung der Füße sein. Anfangs habe ich entzündungshemmende Medikamente genommen, die Füße ruhiggestellt und spezielle Übungen gemacht, um die Fuß- und Wadenmuskulatur zu dehnen. Plus eine Sporteinlage getragen.
Eine merkliche Besserung hat aber erst die igli Heel Einlage gebracht, die mir vom Sanitätshaus Ilse in Bochum unter anderem gezeigt wurde. Von denen trage ich aktuell ein Paar, weitere vier Paare schicke ich als Reserve per Paket von Ort zu Ort vor.“
Versorgung und Anpassung der Einlagen im Sanitätshaus: Die igli Heel stützt, stabilisiert und bettet die Füße komfortabel
Liebe Frau Neubrand, Sie sind Orthopädietechnik-Mechanikerin im Sanitätshaus Ilse und haben die igli Heel angepasst. Weshalb ist die igli Heel die optimale orthopädische Einlage für Marcus Löffler?
„Eine patientenindividuelle und ganzheitliche Beratung steht bei uns an oberster Stelle. Deshalb war es auch von Vorteil, dass Marcus Löffler bei unserem ersten Kennenlernen alle relevanten Dokumente zu seiner Krankengeschichte dabei hatte wie Arztbefunde und Diagnosen. Für diesen Ersttermin planen wir immer ausreichend Zeit ein, um uns den Patient:innen vollumfänglich widmen zu können. Bei Marcus Löffler haben wir einen Schaumabdruck seiner Füße gemacht, einen statischen 2D-Scan und eine dynamische Ganganalyse. Entscheidend war zudem, dass er jeden Tag lange Strecken zu Fuß zurücklegt – hier braucht es eine orthopädische Einlage, die besonders stützt, stabilisiert und die Füße komfortabel bettet.“
Welche Vorteile bietet die igli Heel?
„Grundsätzlich kann sie individuell an das Bewegungsmuster von Patient:innen angepasst werden und unterstützt so den Fuß optimal, ohne ihn in seiner natürlichen Beweglichkeit einzuschränken. Das Besondere: Die igli Heel Schuheinlagen haben einen Aussparungskanal von der Ferse bis zum Großzehengrundgelenk, der die schmerzhaften Bereiche entlastet. Gleichzeitig sorgt die zusätzliche starke Fersenpolsterung für eine Schmerzreduktion und die hohe Schalenführung mit der flexiblen Carbon-Spange stützt den Fuß und gibt ein angenehmes Tragegefühl. Durch die individuellen Postings – das sind frei platzierbare Stützelemente – können wir aktiv den Druck von der Ferse wegnehmen, Druckstellen vorbeugen und erzielen eine bessere Verteilung am Vorfuß, da das Quergewölbe der Träger:innen wieder aufgerichtet werden kann. Insgesamt können wir mit der igli Heel eine bestmögliche Entlastung des an der Fußsohle liegenden Fersensporns erreichen – nicht nur bei Sportler:innen wie Marcus Löffler, sondern bei allen Patient:innen mit Fersenschmerzen.“
Wie entscheiden Sie, wie viele Postings Sie an welcher Stelle der Einlage anbringen?
„So unterschiedlich jeder Fuß ist, so unterschiedlich sind auch die Postings zu setzen – es gibt kein allgemeingültiges System, nur eine grobe Richtlinie. Hier ist die Erfahrung von uns Fachkräften entscheidend: Wie steht der Fuß? In welchen Schuhen finden die Einlagen Verwendung? Wie sieht der Alltag der Patient:innen aus: Laufen sie viel zu Fuß oder fahren vermehrt Fahrrad? Bei Marcus Löffler haben wir mit der ersten Setzung der Postings schon gute Erfolge erzielt. Wir haben nur zwei Monate später noch einmal leicht nachjustiert und größere Postings im Rückfuß verwendet, um den Fuß zu korrigieren, sowie unter der Pelotte im Vorfuß ein kleines Posting gesetzt. Genau das ist der Vorteil dieser speziellen orthopädischen Einlagen: Man kann sie während des Therapieverlaufs jederzeit anpassen.“
igli Heel: Postings machen den Unterschied
Lieber Herr Löffler, wie war das erste Tragegefühl?
„Grundsätzlich sind neue Einlagen, egal welcher Art, anfangs immer gewöhnungsbedürftig. Aber ich bin schnell gut damit zurechtgekommen und merke mittlerweile nicht mehr, dass ich orthopädische Einlagen trage. Begeistert bin ich insbesondere von den Postings – sie machen bei der igli Heel klar den Unterschied. Ich spüre eine komplett andere Unterstützung, insbesondere innen am Fußgewölbe. Zudem habe ich das Gefühl, dass sie meine Fußmuskulatur stimulieren und trainieren. Bereits nach wenigen Wochen haben sich meine Schmerzen in der Ferse und in den Knien merklich verbessert. Das hatte ich in dem Ausmaß nicht erwartet! Weiterer Vorteil: Die Einlagen passen perfekt in meine Wander- und Alltagsschuhe – wichtig sind für den Halt Schuhe mit einem festen Obermaterial.“
Tragen Sie die igli Heel jeden Tag?
„Bisher habe ich sie im Alltag hauptsächlich beim Sport oder Wandern benutzt. Nach meiner Wanderung möchte ich sie aber auch bei der Arbeit und ganz normal in der Freizeit tragen und werde mir passende Schuhe zulegen. Auf dem Pacific Crest Trail trage ich sie täglich – ansonsten würde ich keine sechs Monate durchhalten.“
Ein halbes Jahr unterwegs zu sein, bedeutet auch, eine Auszeit vom Job zu nehmen. Wie haben Sie das organisiert?
„Ich bin bei der Sparkasse Vest Recklinghausen in der Internen Revision angestellt. Meine Aufgaben sind für das gesamte Kalenderjahr somit gut im Voraus planbar. Nichtsdestotrotz ist es natürlich keine Selbstverständlichkeit, sich aus privaten Gründen eine längere Auszeit vom Job nehmen zu können – meine Vorgesetzten waren hier sehr kulant und haben mein Vorhaben unterstützt. Bereits 2019 habe ich angefragt, ob eine Auszeit von sechs Monaten denkbar wäre und gemeinsam haben wir verschiedene Modelle diskutiert. Schlussendlich haben wir eine optimale Lösung für beide Parteien gefunden: Ich bin für ein Jahr auf 50 Prozent Teilzeit angestellt. Die ersten sechs Monate von Oktober 2023 bis einschließlich März 2024 habe ich Vollzeit gearbeitet und somit Überstunden aufgebaut, die ich jetzt während meiner Wanderung wieder abbaue.“
Wie sieht aktuell ein typischer Tag für Sie aus?
„Ich stehe zum Sonnenaufgang auf – das ist hier in Südkalifornien im Frühjahr zwischen 6.00 und 7.00 Uhr, esse eine Kleinigkeit und laufe dann los. Meine Etappen habe ich grob im Vorfeld geplant, um einschätzen zu können, wie viel Proviant ich mitnehmen muss – das Wasser in der Wüste ist knapp. Allerdings sollte man sich darauf einstellen, Routen gegebenenfalls umplanen zu müssen, da sich Extremwettersituationen häufen wie Waldbrände, Dürren, schwere Schneestürme oder Regenfälle. Für die Navigation benutze ich hauptsächlich eine App, in der beispielsweise Wasserquellen verzeichnet sind und andere Wander:innen Kommentare hinterlassen können, wie ergiebig die Quelle ist. Für die südliche Sierra Nevada nehme ich zusätzlich klassische Karten mit. In der Mittagshitze mache ich meist mehrere Stunden Pause im Schatten, um der glühenden Sonne zu entgehen, und schaue mich gegen Nachmittag nach einem Platz für die Nacht um. Es wird im Frühjahr relativ früh und vor allem schnell dunkel, so gegen 18.00 Uhr. Zum Abschluss des Tages notiere ich meine Erlebnisse in meinem Blog – Familie und Freunde können so an meiner Wanderung teilhaben und ich habe ein Reisetagebuch für die Zeit danach.“
Was bedeutet für Sie das Erlebnis Pacific Crest Trail?
„Für viele ist die Wanderung eine Form der Selbstfindung, ein Weg zu sich selbst oder eine körperliche und mentale Herausforderung. Für mich ist es vor allem eine Möglichkeit, mir einen lang bestehenden Traum zu erfüllen: Nach 30 Berufsjahren einfach mal sechs Monate lang die Seele baumeln zu lassen, keine Verpflichtungen zu haben, eins mit der Natur zu sein und die Einfachheit des Lebens zu genießen. Es sind Momente, an die ich mich immer erinnern werde – und die mich zu einem glücklicheren, zufriedenen Menschen machen.“
Lieber Herr Löffler, herzlichen Dank für das Interview und viele schöne Momente auf Ihrem Weg entlang des Pacific Crest Trails!
Produkt-Tipp
Carbon-Einlagen, die den Fuß unterstützen ohne einzuschränken.
Patientengeschichten
Die Patientin und Ärztin Tanja Hilbert erzählt von ihrer Fersensporn-Diagnose
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