Ellenbogen ausgekugelt? Ellenbogenluxationen gehören zu den häufigsten Verletzungen am Ellenbogengelenk
Was ist eine Ellenbogenluxation?
Zu den häufigsten Verletzungen am Ellenbogengelenk gehören die Luxationen (das Ausrenken oder Auskugeln des Gelenks). Nach dem Schultergelenk ist das Ellenbogengelenk am zweithäufigsten von einer Luxation betroffen. Bei Kindern stellt sie die häufigste Luxationsform dar.1
Ein ausgerenkter Ellenbogen führt häufig auch zur Ruptur (einem Reißen) der gelenkstabilisierenden Bänder. Der Kapsel-Band Apparat wird verletzt. Je nach Ausmaß verschieben sich die Knochen im Gelenk gegeneinander. Die Abbildung zeigt ein rechtes Ellenbogengelenk von außen betrachtet. Dargestellt ist der außen gelegene Bandkomplex, der aus mehreren Bändern besteht und bei einer Luxation reißen kann.
In schweren Fällen kommt es neben dem Bänderriss zu einer Ellenbogenluxationsfraktur (einem Bruch) der am Gelenkaufbau beteiligten Knochen.
Die Abbildung zeigt ein rechtes Ellenbogengelenk von außen betrachtet. Dargestellt ist der außen gelegene Bandkomplex, der aus mehreren Bändern besteht und bei einer Luxation reißen kann.
In schweren Fällen kommt es neben dem Bänderriss zu einem Brechen (Fraktur) der am Gelenkaufbau beteiligten Knochen (Ellenbogenluxationsfraktur). Dies sind der Oberarmknochen (Humerus), die Speiche (Radius) und die Elle (Ulna).
Instabilitäten am Ellenbogengelenk
Mit Instabilität ist gemeint, dass das Gelenk durch eine Verletzung von Kapsel, Bändern und Muskeln nicht mehr stabil geführt wird und damit in seiner Funktion eingeschränkt ist. Es schmerzt und der Gelenkknorpel kann Schaden nehmen, was zu einem vorzeitigen Verschleiß (Arthrose) des Gelenks führen kann.
Ursachen von Luxationen und Instabilitäten am Ellenbogengelenk
Die Ursache für Ellenbogenluxationen sind Unfälle, bei denen es zu einer hohen Krafteinwirkung auf das Gelenk kommt. Instabilitäten entstehen meist durch Bänder-Verletzungen. In fast einem Drittel der Fälle verbleiben nach einer Luxation Instabilitäten des Gelenks.
Symptome und Anzeichen: Schmerzen und Schwellung
Ist der Ellenbogen ausgerenkt, kommt es zu einer Fehlstellung des Gelenks und zu Einschränkungen in der Bewegung. Der Patient leidet unter starken Schmerzen und der Ellenbogen ist meist geschwollen. Häufig strahlen die Schmerzen auch in die benachbarten Regionen aus. Sollte die Ellenbogenverrenkung nicht behandelt werden, so können Taubheitsgefühle und Störungen der Sensibilität auftreten, die sich gegebenenfalls bis in Arme und Hände ausbreiten.
Risikofaktoren:
Häufig wiederkehrende Belastungen meiden
Eine häufig wiederkehrende Belastung, wie sie beispielsweise bei Überkopfsportarten aufritt, kann zu chronischen Schäden an den Bändern mit den Folgen einer Instabilität führen. Instabilitäten können auch Konsequenz von Behandlungen mit Kortison-Spritzen oder Operationen am Ellenbogen sein.
Vorbeugung von Auskugeln und Gelenkschwäche
Stürze sind kaum vorauszusehen und lassen sich deshalb nur schwer vermeiden. Daher ist es schwer, einer Ellenbogenluxation vorzubeugen. Menschen mit einer angeborenen Instabilität des Ellenbogengelenks oder mit habitueller Luxation (Auskugeln, das bei Bewegungsabläufen und ohne Gewalteinwirkung wiederholt auftritt) sollten das Gelenk schonen und die Risikofaktoren meiden.
Therapie bei Luxationen und Instabilitäten am Ellenbogengelenk
Die Tendenz, eine Gelenksteife zu entwickeln, ist beim Ellenbogen höher als bei anderen Gelenken. Daher ist eine frühzeitige funktionelle Behandlung bei Luxation und Instabilitäten mit rascher Mobilisierung entscheidend. Wichtig ist dabei eine engmaschige Kontrolle durch den behandelnden Arzt, um die Therapie entsprechend anzupassen.
Therapie bei Luxation
Therapie bei Luxation: Ellenbogen-Einrenken und die Nachbehandlung
Die wichtigste Maßnahme nach einem Auskugeln ist das Einrenken des Ellenbogens (Reposition), um Schäden zu vermeiden – vor allem an Gefäßen und Nerven. Dies erfolgt in aller Regel in einer Klinik nach vorhergehender Röntgendiagnostik.
Anschließend muss festgestellt werden, zu welchen Schäden es am Gelenk gekommen ist. Diese werden durch eine magnetresonanztomographische (MRT) Untersuchung, gegebenenfalls auch durch eine Computertomographie (CT), festgestellt.
Einfache Ellenbogenluxationen können nicht-operativ (konservativ) behandelt werden, wobei häufig eine Bewegungsorthese eingesetzt wird.
Schwere Ellenbogenluxationen müssen meist operiert werden. Im Rahmen der Operation werden Knochen wieder zusammengefügt und Bänder vernäht beziehungsweise durch andere Sehnen verstärkt.
Therapie bei Instabilitäten
Therapie bei Instabilitäten im Ellenbogen
Je nach Ausmaß der Instabilität erfolgt die Behandlung in leichten Fällen vor allem durch Physiotherapie. Bei schweren Fällen ist eine Operation zur Stabilisierung des Gelenks erforderlich, um einen schmerzfreien Einsatz des Gelenks zu gewährleisten und weiteren Schäden vorzubeugen.
Übungen, die Sie begleitend zu Ihrer Therapie nach einer Ellenbogenluxation durchführen können
Übungen können die Genesung bei Ellenbogenluxation beschleunigen. Diese Trainingseinheiten können ganz einfach zu Hause durchgeführt werden und erfordern kein spezielles Equipment. Das Training folgt keinem festen Zeitplan, sondern wird in ärztlicher Absprache individuell auf die Leistungsfähigkeit der Patient:innen abgestimmt.
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Quelle:
1 vgl. https://medlexi.de/Ellenbogenverrenkung_(Ellenbogenluxation)